Dass Einradfahren nicht nur ein Zirkustrick ist, sondern den Fahrern echtes Können, viel Körperbeherrschung und hohe Konzentration abverlangt, davon konnten sich die Zuschauer bei der Süddeutschen Meisterschaft vom 17. bis 19. Oktober in der Vöhlinhalle in Illertissen erneut überzeugen. Dort starteten in diesem Jahr 18 Fahrerinnen und Fahrer des TV 1860 Gunzenhausen mit 278 weiteren Fahrern aus 23 Vereinen, die sich bereits bei ihren jeweiligen Landeswettkämpfen für Bayern, Baden-Württemberg und Hessen gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten.
Den Beginn des Gunzenhäuser Teams machten Benjamin Wenk und Robin Körber mit ihren beiden Einzelküren bereits am Freitagabend. Aufgrund der gewohnt geringen Konkurrenz unter den Jungs konnten sie gleich im Quintett des Finales starten und hatten somit bereits vorab einen Startplatz bei der Deutschen Meisterschaft sicher. Benjamin Wenk verwandelte sich in seiner Einzelkür U13 männlich in „Wall-E“ aus dem gleichnamigen Film und zeigte eindrucksvoll, dass nicht nur Technik, sondern auch eine Portion Show zu einer guten Freestyle-Einradkür gehören. Ebenso für die Einzelkür U13 männlich schlüpfte Robin Körber mit „Totoro“ auch in eine Filmrolle, die er souverän und mit sichtbarer Freude auf nur einem Rad präsentierte. Am Ende landeten sie unter den teilweise erfahreneren Konkurrenten auf dem vierten und fünften Platz.
Für eine Süddeutsche Meisterschaft mit 15 Küren ungewöhnlich viel, aber gewohnheitsgemäß starke Konkurrenz hatte dagegen Mira Hüttinger mit ihrer Einzelkür am Samstagvormittag, die neben einigen weiteren Fahrerinnen über den Sommer hinweg ihre Altersklasse wechselte und somit von einer Junior Expert- zu einer Expert-Starterin wurde. Damit einherging, dass sie die Kür im Vergleich zur Bayerischen Meisterschaft zeitlich verlängern und entsprechend ausbauen musste. Mit „Dream of Samba“ tanzte sie sich mit ihrer auf hohem Trickniveau angesiedelten Kür schwungvoll und leidenschaftlich auf einen guten 10ten Platz in ihrer Altersklasse U17.
Wie bei Einrad-Wettkämpfen üblich, gehörte der Sonntagnachmittag den Gruppenküren in einer sehr gut besuchten Halle. Als eine von acht Küren konnte das sechsköpfige Fahrerinnenteam aus Gunzenhausen mit Smilla Engelhardt, Felicia Hüttinger, Mira Hüttinger, Susanne Reisnecker, Emma Stark und Milena Trautner erneut „The tale of Robin Hood“ in der Kategorie Kleingruppe Expert präsentieren. Mit viel Kreativität und Liebe zum Detail wurde die Kür von Susanne Reisnecker choreografiert und mit Tricks auf hohem Niveau gestaltet. Nach einem ausdrucksstarken und mit großer Begeisterung gefahrenen Durchgang landete die Gruppe auf dem sechsten Platz.
Den Abschluss der Gunzenhäuser bildete die Großgruppe Junior Expert, die ebenfalls als eine von acht Teams startete. Mit ihrem „Hexentanz“ zeigten Benjamin Wenk, Sofie Reichardt, Mara Wenk, Klara Dollhopf, Milena Ditz, Flora Buechler, Helena Mattlener, Mira Hüttinger, Isabella Schmidt, Caroline Riedel, Jasmin Krippner und Neele Hofer eine abwechslungs- und einfallsreich gestaltete Kür, die die grün-schwarzen Hexenkostüme in Szene setzte und die Zuschauer in eine magische Welt entführte. Die Jury belohnte die Gruppe dafür mit dem fünften Platz.
So war die vom Illertissener Einradverein bestens durchorganisierte Süddeutsche Meisterschaft für die Gunzenhäuser wieder ein teamförderndes und ereignisreiches Erlebnis, bei dem man als Zuschauer oftmals vergessen kann, wie viel Training hinter den drei- bis fünfminütigen Küren eigentlich steckt, da sie mit einer derartigen Leichtigkeit auf höchstem Niveau präsentiert werden.
Nun wünschen wir den beiden Gunzenhäuser Startern bei der Deutschen Meisterschaft in Bottrop viel Freude bei der Präsentation ihrer Kür und viel Erfolg.